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www.easylife.org ... Introduction to net.art

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After net.art ... Natalie Bookchin + Alexei Shulgin / pd / Febr. 2002 / wir erinnern uns

Unter dem Stichwort Introduction to net.art wurde von Natalie Bookchin und Alexei Shulgin eine durch und durch kalkulierte Vorschrift, wie Netzkunst zu sein hat, im Internet ausgelegt (99), das klugerweise mit einem Utopian Appendix: "After net.art" versehen ist. Egal ob sie sich auf Joseph Kosuth's "Art after Philosophy" (69) bezogen haben oder nicht.

Die strenge Gliederung vorbestimmter Variablen kann man in bezug auf Kunst, in der ja eigentlich immer alles moeglich sein koennte, nur ernst nehmen, wenn man das ganze ironisch betrachtet. So ist es denn auch angelegt.

Introduction to net.art is a manifesto of net.art formulated by Bookchin & Shulgin and carved in stone by Blank & Jeron. The representation procedure is derived from "Dump your Trash!"



X1 A 1 ... im Gegensatz zur bildenden Kunst (nach Malerei, Bildhauerei), die sich in der Moderne kolonialstilartig bildfremde neue Gebiete (Sprache, Philosophie, Musik, Theater/Performance, Naturwissenschaft ...) aneignete, ist die Netzkunst aus dem Beduerfnis der fruehen Aktivisten, Hacker und Streber im Netz nach kuenstlerischer Anerkennung entstanden. Sie okkupierten den Begriff Kunst und klebten ihn mit Hilfe eines Punktes an ihr eigenes Territorium, das Netz: net.art

X1 A 2 ... in kuerzerer Zeit als bei vorangegangenen Medien wurde aus naiver Antihaltung der Partisanen im Netz (den herrschenden Systemen gegenueber) eine Selbsttheoretisierung. Sie war ins besondere von Vorstellungen eingeborener NetzAktivisten gepraegt. Die aktive Freiheitsentfaltung wurde nun in ein ideologisches Ordnungsschema eingearbeitet.

X1 A 3 ... wenn jemand theoretisch schon tot sein muesste, koennte er praktisch immer noch leben. Wenn jemand praktisch fuer gestorben oder tot erklaert wird, koennte er theoretisch doch noch am Leben sein. Wenn ein x-beliebiger Autor fuer mich gestorben ist, dann bedeutet das noch lange nicht, dass er auch wirklich tot und nicht mehr am Leben ist. Dass die Autorenschaft nicht auf ein personales Genie projiziert werden braucht, weil sie immer schon eine Konstruktion indirekter Reden war, geht bereits aus den Akademiegespraechen bei Platon hervor.

X1 A 4 ... das sind die besonderen Eigenschaften des Netzes aber nicht (unbedingt) die der Netzkunst.




A. Whereby individual creative activities, rather than affiliation to any hyped art movement becomes most valued.

X5 B 3 no longer needing the terms "art" or "politics" to legitimize, justify or excuse one's activities.

Natalie Bookchin, Alexei Shulgin, Peter Dimke

1999 / 2002

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copyright: bei den Autoren + Redaktion Scrollheim: Peter Dimke (pd)

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